Lirum, larum ... ist Latein eine komische Sprache?

Nein. Latein hat oft andere Regeln als das Deutsche oder Englische, aber deswegen sind sie nicht komisch – sondern haben ihren eigenen Reiz.

Zwei Beispiele können den Unterschied zeigen. An der Haustüre eines berühmten Lateinprofessors erinnert folgender Spruch die Bewohner daran, dass sie nicht ewig hier bleiben werden: Ut migraturus habita! Wohne wie einer, der wieder weggehen wird. Eine durchaus nachdenkliche Einladung. Merkwürdig, dass wir im Deutschen dafür doppelt so viele Wörter brauchen wie im Lateinischen. Genauso der Satz: Dissentiens concors. Trotz meines Widerspruchs in herzlicher Verbundenheit.

Das Lateinische bringt Informationen, die bei uns weitläufge Umschreibungen (mit Komma!) benötigen, auf engstem Raum durch ein raffiniertes System von Endungen unter (vgl. die Markierung im ersten Beispiel). Oder anders formuliert: Die Endungen sind das Wichtigste im Lateinischen. Wer sie beherrscht, dem geht es wie einem Musiker, der Noten lesen und dadurch seinem Instrument die schönsten Klangharmonien entlocken kann. Und jetzt der Clou: Diesem System verschiedener Wortendungen folgen zahlreiche andere Fremdsprachen – nicht nur die romanischen Sprachen, sondern auch das Russische, (Neu-)Griechische, Koreanische ... Wer dieses Grundprinzip an der „Mutter Latein“ erlernt hat, tut sich mit den „Tochterfremdsprachen“ Französisch, Spanisch, Rumänisch, aber auch mit Polnisch und Türkisch leichter. Und wer weiß heute schon, was er morgen für Fremdsprachen braucht.

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